Diabetes mellitus

 

Wie beim Menschen, so reguliert auch bei Hund und Katze das von der Bauspeicheldrüse produzierte Hormon Insulin den Blutzuckerspiegel. Wird vom Körper zu wenig Insulin produziert, steigt unweigerlich der Blutzuckerspiegel. Eine sogenannte Zuckerkrankheit liegt somit vor.

Ursachen

Unsere Heimtiere werden dank guter Pflege, optimaler Ernährung und Krankheitsvorbeugung durch entsprechende Impfungen immer älter. 20 Jahre für Katzen sind keine Seltenheit mehr. Diese höhere Lebenserwartung bringt aber auch eine Reihe von Organstörungen mit sich, die bei jungen Tieren kaum zu Tage treten. Der sogenannte "Altersdiabetes" gehört dazu. Viel häufiger als dieser Altersdiabetes ist jedoch jener, der durch jahrelange Überernährung entsteht. Die Parallele zum Menschen ist hier unübersehbar. Hund und Katze sind nicht vor dieser "Wohlstandserkrankung" gefeit.

Als weitere Ursachen für Zuckerkrankheit sind noch Infektionen, Vergiftungen, Unfalltraumen und besonders Hormonbehandlungen (Spritze od. Tabletten gegen die Läufigkeit/Rolligkeit) zu nennen. Kastration weiblicher Tiere ist auch diesbezüglich eine wichtige Vorbeugungsmaßnahme!

Anzeichen

Wie kann der Tierbesitzer erkennen, ob sein Hund oder seine Katze an erhöhtem Blutzucker leidet? Das ist gar nicht so schwer: Deutlich vermehrter Durst, Mattigkeit und Gewichtsverlust bei gleichzeitig uneingeschränktem Appetit sind untrügliche Anzeichen. Bei sehr hohem Blutzucker oder bei längerer Zeit unbehandelter Krankheit riecht das Tier eigenartig süßlich aus dem Mund. Dieser Geruch stammt von den im Körper gebildeten Ketonkörpern. Wer sich nicht vorstellen kann, wie das riecht, sollte gelegentlich mal an einem Fläschchen Nagellackentferner (Aceton) schnuppern.

Nachweis und Behandlung

Um einen Verdacht auf Diabetes abzuklären, gibt es zwei Möglichkeiten: Einerseits die Untersuchung einer Harnprobe mittels Teststreifen, andererseits die Blutanalyse. Der Blutanalyse ist der Vorzug zu geben, da damit nicht nur die Diagnose "Diabetes" gestellt werden kann, sondern auch noch die tatsächliche Höhe des Blutzuckerspiegels ermittelt wird, was wiederum für die Behandlung und Verlaufskontrolle entscheidend ist .

Die Behandlung richtet sich natürlich danach, wie hoch der Blutzucker ist. Bei gering gradiger Erhöhung reicht in der Regel die Einhaltung einer strengen Diät. Dafür bietet die Heimtiernahrungsindustrie spezielle Produkte an. Bei mittel- bis hochgradigem Diabetes ist die tägliche Insulinverabreichung mittels Injektionsspritze zusätzlich zur Diät unumgänglich. Erfahrungsgemäß lernt der Tierbesitzer sehr rasch damit umzugehen, wenn er vom Tierarzt entsprechend eingeschult wird.

Vorbeugung

Wie bei allen Krankheitsgefahren kommt auch hier der Vorbeugung eine wichtige Rolle zu. Richtige (tiergerechte) Ernährung ist natürlich an erster Stelle zu nennen: Keine Überernährung, keine Süßigkeiten! Außerdem sollten Hormonbehandlungen tunlichst vermieden werden. Ab dem 8. Lebensjahr eines Tieres ist es empfehlenswert, mindestens ein Mal jährlich eine Vorsorgeuntersuchung (Blutanalyse) durchführen zu lassen!