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Erste Hilfe für die Katze(Quelle: Die Broschüre “Erste Hilfe für Hund und Katze”, © Ein
Herz für Tiere, Vorbeugung
Viele Notfälle lassen sich vermeiden, indem man mögliche
Gefahrenquellen ausschließt:
Natürlich gibt es noch viele andere Bereiche, in denen wir
auf die Sicherheit unserer “Tiger” achten und sie vor Verletzungen
und Unfällen schützen können. Geschieht dennoch ein Unfall oder finden wir
irgendwo auf der Straße ein verletztes Tier vor, können wir durch
überlegtes Handeln vielleicht noch das Schlimmste zu verhindern. Ein akuter Notfall erfordert klares Denken und
zielgerichtetes Handeln. Obwohl einige Sofortmaßnahmen für das Leben des Tieres sehr wichtig sind, kann die Erste Hilfe niemals die Behandlung beim Tierarzt ersetzen! Das wichtigste Ziel sollte daher stets sein, baldmöglichst den Tierarzt zu erreichen. Ruft Euch Hilfe herbei, damit Ihr Euch auf lebensrettende Maßnahmen konzentrieren könnt, während ein Helfer assistiert, beim Tierarzt anruft, den Wagen fährt etc. Falls das Tier noch auf Zurufen reagiert, nähert Euch vorsichtig und
prüft den Sind keine Atembewegungen zu erkennen und wirkt das Tier völlig leblos, ist es möglicherweise durch sofortige Wiederbelebungsmaßnahmen noch zu retten. Hellrot pulsierende Blutungen (Schlagader) sollten abgebunden werden oder mit einem sauberen Taschentuch oder einem Stapel steriler Gazetupfer aus der Notfallapotheke fest abgedrückt werden, während man das Tier zum Arzt transportiert. Wenn man sich einem verletzten Tier nähert, sollte man
daran denken, daß Tiere
Bei einem bewusstlosen Tier kann man mit einfachen Mitteln den Zustand überprüfen:
Ziel ist, die Sauerstoffversorgung der wichtigsten Organe wiederherzustellen. Dazu muß sowohl die Atmung als auch der Blutkreislauf funktionieren. Dazu muß sowohl die Atmung als auch der Blutkreislauf funktionieren. Geht bei einem leblosen Tier stets nach dem A-B-C-Schema vor:
Schlagader-Blutungen abbinden:
Verletzungen verbinden
Der Transport zum Tierarzt Wenn möglich, sollte man vorher beim Tierarzt anrufen, ist die Praxis nicht besetzt, befindet sich auf dem Anrufbeantworter sicher die Angabe des zuständigen Notdienstes. Tierärztliche Kliniken sind rund um die Uhr erreichbar. Wenn beim Tierarzt bekannt ist, daß man kommt, kann dort alles für die Notfallversorgung vorbereitet werden.
Die Notfall-Apotheke
§ Schäden am Tier
§ Fundtiere
Allergie / Insektenstich Bei einer allergischen Reaktion nach einem Insektenstich schwillt die betroffene Körperpartie an, und das Tier zeigt deutlichen Juckreiz. Lebensbedrohliche Folgen hat es, wenn der Insektenstich im Rachen liegt und die Atemwege zuschwellen. Dann muß sofort zum Tierarzt gefahren werden, der durch Cortison-Präparate die Schwellung zum Abklingen bringen kann. Stiche in der äußeren Haut behandelt man mit kalten Umschlägen und Kalziumgaben zum Futter, z.B. als Trinkampullen. Anfall Epileptische Anfälle sehen meist dramatischer aus, als sie sind: die Tiere fallen aus heiterem Himmel um und beginnen zu zittern bzw. mit den Beinen zu “rudern”. Nach wenigen Minuten erlangen sie das Bewußtsein wieder und verhalten sich ganz normal. Gefährlich wird es, wenn sich die Anfälle häufen oder länger andauern: Deshalb sollte das Tier auf jeden Fall beim Tierarzt untersucht werden, auch wenn es sich wieder vollständig erholt hat. Einigen Anfallsleiden liegen Organerkrankungen zugrunde, andere gehen vom Gehirn selbst aus, können aber mit Medikamenten behandelt werden. Fasst das Tier während des Anfalls nicht an, sondern schafft Platz, so daß es sich nicht verletzen kann. Augenverletzungen Risse des Augenlids müssen genäht werden, auch Verletzungen der Hornhaus, festsitzende Fremdkörper oder einen vorgefallenen Augapfel muß der Tierarzt baldmöglichst behandeln. Bei freibeweglichen Fremdkörpern kann man versuchen, diese mit Elektrolytlösung herauszuspülen. Um das Tier während des Transports zum Arzt daran zu hindern, sich am Auge zu reiben, sollte eine feuchte Abdeckung darüber gelegt und mit einem Kopfverband befestigt werden. Dazu ein Tip : Die Flasche mit der Elektrolytlösung in der Notfallapotheke kann mehrfach verwendet werden, wenn Ihr die Flüssigkeit mit einer sterilen Einmalspritze entnehmt. Ertrinken Katzen können in Maßen schwimmen und sich retten, wenn sie ins Wasser fallen. Gefährlich wird es, wenn das Ufer zu steil ist (Swimmingpool, Kanal, Faß) oder wenn die Tiere im Winter ins Eis einbrechen. In jedem Fall muß das Tier warm eingewickelt werden. Wenn es bereits das Bewusstsein verloren hat, entfernt zunächst das Wasser aus den Lungen, in dem Ihr das Tier an den Hinterbeinen festhaltet und kopfüber hin und her schwingt. Anschließend muß mit der Wiederbelebung begonnen werden. Auf jeden Fall muß der Tierarzt aufgesucht werden, da Schockgefahr besteht und Spätfolgen auftreten können. Geburtsschwierigkeiten Bei erst gebärenden Tieren kann es zu einem verzögerten Geburtsablauf kommen. Spätestens eine Stunde nach Beginn der Presswehen sollte allerdings der erste Welpe geboren sein. Bei Verzögerungen ist der Tierarzt um Rat zu fragen. Das gilt auch, wenn trotz Geburtstermin keinerlei Anzeichen für Wehen bestehen. Wenn das Tier bei gutem Allgemeinbefinden ist, kann bis zum 70. Tag der Trächtigkeit gewartet werden. Wenn das Tier übelriechendes, dunkelgrünes Sekret aus der Scheide absondert oder die Körpertemperatur über 39°C ansteigt, ist das ein Hinweis auf abgestorbene Welpen bzw. eine Infektion der Geburtswege. Dann sollte das Tier sofort dem Tierarzt vorgestellt werden, ebenso, wenn die Mutter nach der Geburt schwach ist, nicht frisst oder die Welpen vernachlässigt. Treten während der Wehen große Mengen an hellrotem Blut aus, liegt vermutlich eine Verletzung der Geburtswege vor, und das Tier muß schnellstmöglich zum Tierarzt gebracht werden. Das gilt auch, wenn um den Geburtstermin Zitterkrämpfe einsetzen. Dazu kann es kommen, wenn zu wenig Kalzium für die Milchproduktion zur Verfügung steht. Die Krämpfe müssen durch Kalziuminfusionen beim Arzt behandelt werden. Vorbeugend sollte die Versorgung mit Kalzium während der Trächtigkeit optimiert werden. Herzversagen Bei älteren Tieren mit Herzerkrankung kann eine starke Belastung (Bewegung, Hitze, Aufregung) zum plötzlichen Herzversagen führen. Doch auch starke Flüssigkeitsverluste, z.B. durch Blutungen, Durchfall, Erbrechen oder Verbrennungen, können über den Schock zum Herzversagen führen. Das Gehirn nimmt Schaden, wenn es länger als drei Minuten ohne Sauerstoffversorgung ist, daher ist beim Herzversagen höchste Eile geboten und sofortige Wiederbelebungsmaßnahmen einzuleiten. Am besten bittet Ihr jemanden, Euch während der Maßnahmen schnellstmöglich zum Tierarzt zu bringen. Bei Flüssigkeitsdefizit kann nur eine sofortige Notfallversorgung mit Infusionen das Tier retten. Liegt ein Herzschaden oder eine andere schwere Grunderkrankung wie z.B. Tumoren vor, sind die Überlebenschancen trotz Wiederbelebung gering. Vorbeugend kann man das Herz regelmäßig untersuchen lassen und Übergewicht vermeiden. Hitzschlag Werden Tiere an warmen Tagen im Auto gelassen, kann sich der Innenraum sogar im Halbschatten so stark aufheizen, daß es zu einem Hitzschlag kommt: Die Tiere hecheln stark, taumeln und zeigen gerötete Schleimhäute (Zahnfleisch). Katzen können auch einen Hitzschlag erleiden, wenn sie versehentlich im Wäschetrockner eingeschlossen werden. Das Tier muß mit kaltem Wasser abgekühlt werden, insbesondere der Kopf! Um den Kreislauf anzuregen, massiert man die Gliedmaßen. Ist das Tier bereits bewusstlos oder erbricht es sich bzw. finden sich Anzeichen für einen Schock, ist in jedem Fall sofort der Tierarzt aufzusuchen! Innere Verletzungen Besonders bei Autounfällen oder hohen Stürzen kann es zu inneren Verletzungen kommen, die nicht auf den ersten Blick zu erkennen sind. Auch wenn ein solcher Zwischenfall scheinbar glimpflich abgegangen ist, sollte das Tier unbedingt vom Tierarzt untersucht werden. Beobachtet es anschließend einige Zeit aufmerksam: Bei Anzeichen für Kreislaufschwäche (hecheln, blasse oder bläuliche Schleimhäute, Schwäche) könnt Ihr die Druckprobe am Zahnfleisch machen, und achtet auf eine ungestörte Atmung ohne Rasselgeräusche. Verschlechtert sich der Zustand des Patienten oder zeigt er gar Schocksymptome, muß er unbedingt zum Tierarzt gebracht werden. Knochenbrüche Brüche sind nicht immer als solche erkennbar. Besonders geschlossene Brüche, bei denen die Haut unverletzt bleibt, können unbemerkt bleiben oder wie eine Verrenkung oder Bänderverletzung aussehen. Besteht der Verdacht auf einen Bruch, z.B. nach einem Unfall, sollte auf jeden Fall der Tierarzt konsultiert werden. Erst durch eine Untersuchung und Röntgenaufnahme lässt sich das Ausmaß des Schadens beurteilen. Offene Brüche, bei denen die Haut verletzt ist oder gar ein Stück des Knochens vorsteht, müssen dringend tierärztlich versorgt werden. Zunächst ist zu prüfen, ob das Tier einen Schock erlitten hat, dann ist die Wunder und der Knochen mit sterilem Verbandmaterial oder einem frischen Handtuch abzudecken. Keinesfalls Wundbalsam oder Salbe auf den offenen Bruch geben!! Das Tier sollte beim Transport zum Arzt durch eine feste Unterlage (am besten ein Brett) gestützt werden, damit die Bruchstelle nicht bewegt oder berührt wird. Bei allen Notfallsituationen sollte das Tier zuerst auf
Anzeichen für einen Schock untersucht werden: schnelle Atmung, rasender
Puls, blasse Schleimhäute mit verzögerter Füllung nach der Druckprobe, niedrige
Körpertemperatur (unter 37°C) und kalte Gliedmaßen. Im späteren Stadium
kommt es zu flacher, langsamer Atmung, unregelmäßigem Herzschlag und
Reaktionslosigkeit. Die Bekämpfung des Schocks hat Vorrang vor allen
anderen Notfallmaßnahmen! Legt das Tier auf die Seite und streckt
seinen Kopf. Hebt das Becken und die Hinterläufe an und legt ein Kissen
o.ä. darunter. Starke Blutungen sind durch einen Druckverband zu stillen. Falls nötig,
sind Wiederbelebungsmaßnahmen
durchzuführen. Stromschlag Katzen können beim Zerbeißen von stromführenden Kabeln einen Stromschlag erleiden. Diese Situation kann auch für Euch sehr gefährlich sein - denkt also auch an Eure Sicherheit: Berührt weder das Tier noch Flüssigkeiten in der Nähe der Stromquelle, sondern dreht zuerst den Strom ab! Befreit dann das Tier (notfalls mit einem Holzstiel). Überprüft Herzschlag und Atmung und beginnt gegebenenfalls mit der Wiederbelebung. Achtet auch auf Anzeichen für einen Schock. Stromschläge verursachen Brandwunden mit hellem Zentrum und gerötetem Rand. Bringt das Tierarzt und versorgt die Verbrennungen. Unterkühlung Katzen sind durch ihr Fell gut vor Kälte geschützt. Bei extremen Temperaturen kann es allerdings an den Ohrrändern zu Erfrierungen kommen. Gefährlich wird es, wenn ein Tier im Winter in ein Gewässer stürzt oder ins Eis bricht. Das durchnässte Fell verliert seine Dämmfunktion, und das Tier kann rasch auskühlen. Unterkühlung führt zu Zittern, Schwäche, Krämpfen und Bewusstlosigkeit. Häufig besteht ein Schock. Bekämpft in diesem Fall zuerst den Schock bzw. führt Wiederbelebungsmaßnahmen durch. Dann führt dem Tier Wärme zu, indem Ihr es in eine Decke wickelt und eine Wärmeflasche darauf legt. Fahrt dann sofort zum Tierarzt, dieser kann auch die Erfrierungen behandeln, die sich in roten, geschwollenen Ohrrändern oder geröteter Schwanzspitze zeigen. Bei Verbrennungen sollte die betroffene Körperstelle sofort 20 Minuten lang mit kaltem Wasser gespült werden. Dann sollten offene Brandwunden mit sterilen Mullbinden oder einem frischen Handtuch abgedeckt und das Tier zum Arzt gebracht werden. Tragt keine Brandsalben o.ä. auf. Achtet auf Schocksymptome, die auch erst nach Tagen auftreten können. Selbst relativ kleine Verbrennungen können lebensbedrohliche Folgen haben, wenn durch den Flüssigkeitsverlust und die Entzündungsreaktion der Haut ein Schock ausgelöst wird. Vergiftung Katzen sind besonders empfindlich gegen Giftstoffe und
Kontaminationen des Fells. Giftinformationszentrum-Nord (GIZ) - Zentrum Pharmakologie
und Toxikologie der Uni Göttingen Verletzungen von Haut und Muskulatur Neben Verkehrsunfällen und Beißereien können auch Stiche
und Schusswunden starke Blutungen verursachen. Bei hellrot pulsierendem
Blut droht ein rascher Blutverlust. In dem Fall ist oberhalb der Wunde
abzubinden und ein Druckverband anzulegen. Es ist
außerdem auf Schocksymptome zu achten, und das Tier
ist sofort zum Tierarzt zu bringen. Falls die Wunde die Brusthöhle öffnet,
droht ein Lungenkollaps. Achtet auf saugende Atemgeräusche und presst eine
sterile Abdeckung auf die Wunde am Brustkorb.
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